Wenn die Tage kürzer werden und die Herbstnebel übers Land ziehen dann ist es an der Zeit Wurzeln zu graben. Nicht umsonst besagt ein altes Sprichwort „Ahnenzeit ist Wurzelzeit“. Mit der Ahnenzeit ist das Jahreskreisfest Samhain gemeint. Die Pflanzen ziehen sich nun wieder ins Erdreich zurück und lassen ihre Kraft in ihre Wurzeln fließen.
Aus den Wurzeln lassen sich ganz einfach selbst gerührte Salben, Ölauszüge, Tinkturen oder Wurzelpulver herstellen. Die wichtigsten Wurzeln im Herbst sind Baldrian, Beinwell, Blutwurz, Engelwurz, Löwenzahnwurzel, Nelkenwurz und die Wurzel der wilden Karde und der Klette.
Beim Graben und beim Verarbeiten von Wurzeln gibt es einige Tipps die man beherzigen sollte. Mein erster Tipp für dich ist es, die Pflanze deren Wurzel du im Herbst graben möchtest das ganze Jahr über zu beobachten. Wenn du sie im Frühling das erste Mal siehst kannst du dir den Ort notieren und sie bis es an der Zeit ist die Wurzel zu graben immer wieder aufsuchen.
Wurzeln sollten am besten in den frühen Morgenstunden oder in den Abendstunden gegraben werden. Wenn du eine Ernte nach dem Mond anstrebst, so ist der Neumond der richtige Zeitpunkt dafür. Man sagt, Wurzeln können ab dem ersten Neumond nach dem Jahreskreisfest Mabon bis in den nächsten Frühling hinein gegraben werden.
Wenn du Wurzeln trocknen möchtest um sie beispielsweise zu Wurzelpulver zu verarbeiten oder mit ihnen zu räuchern solltest du sie in dünne Scheiben schneiden, so trocknen sie wesentlich schneller.
Bei einem kalten Ölauszug mit frischen Wurzeln empfiehlt es sich, das Gefäß mit dem Öl für 48 Stunden nicht fest zu verschließen um Schimmelbildung zu vermeiden.

Wurzel gräbst du am besten mit einem Wurzelstecher oder einer kleinen Schaufel. Wenn ich Wurzeln gegraben habe packe ich sie sofort in eine kleine Blechdose ein und verarbeite sie so rasch als möglich. Wichtig ist, die Wurzel nach dem Graben so wenig Sonnenlicht wie möglich auszusetzen.