Die Mistel ist ein sonderbares Wesen. Sie trägt ihre Früchte dann, wenn es kalt und dunkel ist und wir in der Natur so gut wie nichts mehr finden. Hoch oben in den Kronen der Bäume ist sie zu finden, ihre kugelige Erscheinungsweise hat ihr einen ihrer vielen Namen eingebracht – nämlich Hexennest.
In vielen Gärten ist sie nicht gerne gesehen, sie gilt nämlich bei vielen als Schmarotzer, der zum Beispiel Apfelbäume schädigt. Eigentlich ist es aber so, dass nur Bäume die auf Störzonen wachsen von Misteln „befallen“ werden. Die Mistel schützt dann den Baum vor den Strahlen und im Gegenzug dafür erhält sie von ihrem Wirt Wasser und Nährstoffe.
Die Mistel gilt in der Volksheilkunde als eines der zuverlässigsten Mittel gegen Entzündungen, Ohrenschmerzen und Tinnitus. Ich habe in meinen Kräuterbüchern von Maria Treben ein altes Rezept für eine Mistelsalbe gefunden, welches ich ein wenig abgewandelt habe und dir in diesem Beitrag vorstellen möchte.
Maria Treben empfiehlt die Mistel in Form einer Salbe vor allem bei Ohrenschmerzen oder bei Tinnitus. Bei diesen Beschwerden soll sie dünn hinter den Ohren aufgetragen werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Erfrierungen, hier soll die Salbe dünn über Nacht aufgetragen werden.
Rezept für eine heilende Mistelsalbe
Für die Salbe brauchst du:
- 10 Gramm Bienenwachs
- 100 Gramm Olivenöl
- 30g Mistelbeeren
- 2 Handvoll Mistelblätter
Zunächst wird das Öl mit den Mistelblättern in einem Topf am Herd für ca. 30 Minuten langsam erwärmt – nicht erhitzt, sonst zerstört ihr die wertvollen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe. Nach ca. 30 Minuten kannst du die zerkleinerten Mistelbeeren zum Öl geben und es nochmal für ca. 30 Minuten warm ausziehen lassen.
Nach einer guten Stunde kannst du 10 Gramm Bienenwachs in den Ölauszug geben und solange umrühren, bis sich das Wachs aufgelöst hat.
Danach seihst du die Salbe durch ein kleines Sieb in saubere Gläser ab und wartest mit dem Zuschrauben bis alles ausgekühlt ist.
Die Mistelsalbe ist bei dunkler, kühler und trockener Lagerung ein Jahr lang haltbar.
Viel Spaß beim Rühren und Ausprobieren!
